USA und Ukraine schließen historischen Rohstoff-Deal – Signal an Moskau
Nach monatelangem Ringen ist es nun offiziell: Die Ukraine und die Vereinigten Staaten haben am Mittwochabend ein umfassendes Rohstoffabkommen unterzeichnet. Für die Ukraine markiert dieser Schritt einen wichtigen strategischen Meilenstein – und für Moskau ein unübersehbares Signal.
Politisches Zeichen für eine souveräne Ukraine
US-Finanzminister Scott Bessent (63) erklärte, das Abkommen sende eine klare Botschaft an die russische Führung. Die Trump-Regierung wolle sich demnach dauerhaft für einen Friedensprozess engagieren, dessen Zentrum eine „freie, souveräne und prosperierende Ukraine“ bilde.
Das Dokument, das BILD vorliegt, enthält zwar keine bindenden Sicherheitsgarantien. Es definiert jedoch eine „langfristige strategische Ausrichtung“ der bilateralen Beziehungen. Die Vereinigten Staaten bekräftigen darin ihre Unterstützung für die Sicherheit, den Wiederaufbau, den wirtschaftlichen Wohlstand und die globale Integration der Ukraine.
Bemerkenswert: Die ursprünglich geforderte rückwirkende Entschädigung der USA für bereits geleistete Militärhilfe in Höhe von über 100 Milliarden US-Dollar ist nicht mehr Teil des Deals.
„Politische Niederlage für Putin“
Sicherheitsexperte Nico Lange (Münchner Sicherheitskonferenz) bewertet die Unterzeichnung als Rückschlag für den russischen Präsidenten: „Für Putin ist es eine Niederlage, dass dieses Abkommen zustande kam.“ Nach der diplomatischen Krise rund um den Besuch von Präsident Selenskyj im Oval Office habe die Ukraine es geschafft, die Beziehungen zu den USA pragmatisch zu stabilisieren und das Abkommen im eigenen Interesse zu verhandeln.
Begrenzte strategische Wirkung – aber symbolischer Fortschritt
Auch Osteuropa-Experte Jan C. Behrends (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) sieht das Abkommen als Teilerfolg: „Es verbessert die strategische Position der Ukraine, ohne jedoch kriegsentscheidend zu sein.“ Für Trump biete es einen Vorwand, sich weniger einseitig auf die Seite des Kremls zu schlagen.
Behrends warnt jedoch: Trumps Nähe zu Putin, seine Affinität zu autoritären Großmächten und sein angespanntes Verhältnis zu Selenskyj wiegen schwerer als das nun unterzeichnete Dokument.
Außenpolitik-Experte Prof. Thomas Jäger (Universität zu Köln) stimmt zu: „Im Krieg selbst verändert das Abkommen wenig.“ Dennoch sende es ein klares Signal an Moskau: Die USA setzen auf eine souveräne Ukraine.
Erstmals Waffenverkäufe an Kiew unter Trump erlaubt
Parallel zur Bekanntgabe des Deals wurde publik, dass Washington erstmals seit Trumps Amtsantritt Waffenverkäufe an die Ukraine freigeben will. „Das verschafft Kiew einen Vorteil in der Verteidigung“, so Jäger.
Ukraine – Rohstoffreiches Land mit wirtschaftlichem Potenzial
Die Ukraine verfügt über rund fünf Prozent der weltweiten Rohstoffvorkommen, darunter bedeutende Reserven an Steinkohle, Eisen, Mangan, Uran und Graphit. Der geschätzte Gesamtwert liegt bei über 14 Billionen Euro. Viele der verfügbaren Daten stammen allerdings noch aus sowjetischer Zeit und gelten als veraltet – konkrete Angaben zu wirtschaftlich förderbaren Vorkommen fehlen bislang.